Calix setzt auf schlankere Prozesse – und schiebt Maßnahmen zur Digitalisierung weiter an

Die Wirtschaft in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim leidet unter den Auswirkungen rund um das Coronavirus und stellt sich den großen Herausforderungen.

Trotz einschränkender Maßnahmen, prognostizierten Einbrüchen und Menschen in Kurzarbeit gibt es aber auch positive Aspekte. Welche das sind, das berichtet Swen Kasten, Gesellschafter und Vertriebsleiter der Calix Investmentberatung GmbH aus Hildesheim.

„So richtig wahrgenommen habe ich das Coronavirus erst Ende Februar, als ich mit meinem Sohn nach Österreich in den Skiurlaub gefahren bin und auf der Autofahrt Radio gehört habe. Bis dahin war das alles noch sehr weit weg. Selbst beim Skifahren wurde zwar darüber gesprochen, aber viele Menschen haben das Virus als nicht so schlimm bewertet. Das hat sich Anfang März, nach unserer Rückkehr, schlagartig geändert. An den Börsen konnte man die Probleme als Erstes beobachten. Dann war plötzlich häusliche Quarantäne ein Thema.

Im Unternehmen haben wir schnell reagiert. Ganz wichtig war uns: keine Kurzarbeit. Stattdessen sollten die Mitarbeiter zumindest beruflich und finanziell Sicherheit bekommen. Außerdem konnte jeder, der das gerne wollte, im Homeoffice arbeiten – das ist übrigens immer noch der Fall. Unsere Büros wurden vorerst für den Kundenverkehr geschlossen. Außerdem wurden der Situation angemessene, besondere Hygienestandards und Abstandsregeln eingeführt. Und: Wir konnten Maßnahmen, wie die Neugestaltung unserer Website oder den Ausbau unserer Social-Media-Aktivitäten anschieben, für die sonst eher weniger Zeit war.

Was unsere Kunden betrifft, sind wir einen besonderen Weg gegangen. Wir haben uns aktiv gemeldet und unsere Hilfe bei Problemen, wie zum Beispiel beim Thema Kurzarbeit, der betrieblichen Altersvorsorge oder der Prüfung von Leistungsansprüchen wegen Betriebsschließungen angeboten. Das ist gut angekommen. Das Arbeiten ist insgesamt aber ein anderes geworden. Wo sonst Vertriebsgespräche und Kundentermine persönlich stattfinden, hat sich alles in die Bereiche Telefonie und Videokonferenzen verlagert. Das ist wegen des fehlenden direkten Kontaktes zwar einerseits schade, andererseits aber positiv, da sich die Arbeitswelt verändert, Prozesse schlanker und effizienter werden. Der gesunde Mittelweg zwischen Digitalem und Mensch-zu-Mensch-Kommunikation wird in Zukunft zunehmend wichtiger werden.

Betriebswirtschaftlich hat uns die Corona-Krise – wie so viele andere auch – natürlich ebenfalls getroffen. Das erste Quartal war noch gut, weil es stets sechs bis acht Wochen dauert, bis Vertriebsgespräche zu einem Abschluss führen. Im zweiten Quartal rechne ich allerdings mit Umsatzrückgängen von 15 bis 20 Prozent, da keine Akquise von neuen Projekten möglich war. Vorsorglich haben wir deshalb bei der NBank Hilfen beantragt, die bereits bewilligt worden sind. Aber: Bei uns wird es keine Entlassungen geben und wir werden keines unserer Büros in Hildesheim und Hannover schließen. Langsam finden, unter Wahrung entsprechender Abstandsregelungen, vermehrt Kundengespräche statt und ich denke, dass wir persönlich, als Team und somit auch als Unternehmen die Herausforderungen gestärkt meistern werden. Das stimmt mich extrem positiv für die Zukunft!“

Finanzen und persönlicher Einsatz sind entscheidend

Swen Kasten ist Hildesheimer und lebt mit seiner Familie in Mahlerten, einem Ortsteil von Nordstemmen. Gemeinsam mit damals vier weiteren Gesellschaftern hat er 2002 die Calix Investmentberatung GmbH gegründet. Das Unternehmen ist als Versicherungs- und Finanzmakler tätig und betreut rund 10.000 Mandanten. Mit den Marken Calix Mittelstand, Calix Medical, Calix Die Lehrerberater und Calix Die Finanzierungsberater werden zielgenau und unabhängig passende Versicherungs- und Finanzkonzepte erarbeitet. Die Calix GmbH, mit Hauptsitz in Hildesheim und Zweigestelle in Hannover, beschäftigt 14 Mitarbeiter, die je zur Hälfte im Innendienst und als Berater tätig sind.

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